Buchtipp – Im Café der verlorenen Jugend

erschienen in der WLZ am 11.06.2015 Aus der Erinnerungsperspektive von vier Erzählern zeichnet Patrick Modiano in seinem Roman Im Café der verlorenen Jugend das Bild von Menschen im Paris der 1960-er Jahre, die Zuflucht suchen und nicht finden, die unter falschem Namen auftreten und gern von sich selbst wüssten, wer sie eigentlich sind. Wohl fühlen sie sich dort, wo niemand nachfragt, wo man der sein kann, der man zu sein vorgibt. Das ist im Boheme-Café Le Condé, Chartier Latin, der Fall. Hier trifft sich die verlorene Jugend, junge Menschen mit geringer Zukunftsperspektive. Ebenso regelmäßig kommen Künstler und Schriftsteller, manche davon… Weiterlesen

Buchtipp – Treffen im Telgte

erschienen in der WLZ am 15.05.2015 Mit Günter Grass haben wir einen der bedeutendsten Nachkriegsdichter und –denker verloren – vielleicht sogar den bedeutendsten. Sperrig, manchmal unbequem, oft streitbar, aber immer authentisch. Auf ein unglaublich reiches literarisches Erbe dürfen wir nun zurückgreifen, die großen Klassiker wie „Die Blechtrommel“ oder „Der Butt“, aber auch auf eine relativ kleine Erzählung, die in unscheinbarem Gewand daherkommen mag, aber dennoch so viel in sich trägt: „Das Treffen in Telgte.“ Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges treffen sich die damaligen zeitgenössischen Autoren, teils gemeinsam mit ihren Verlegern, im westfälischen Telgte, um über die Literatur zu disputieren, um… Weiterlesen

Hallo, 29.04.15 – Bücherei Bad Arolsen

8000 Bücher und DVDs und Audio-CDs In der Bad Arolser Bücherei im Bürgerhaus werden auf 200 Quadratmetern 8000 Bücher sowie DVDs und Audio-CDs präsentiert. An einem großen Arbeitstisch können Zeitungen gelesen, auf bequemen Sitzmöbeln kann geschmökert werden. Zudem lädt ein Lese-Cafe zum Verweilen ein. Nachdem ein computerles¬barer Bücherausweis für fünf Euro gekauft ist, kostet die Ausleihe keinen Cent mehr! Die Bücherei ist jeden Dienstag von 16 bis 19 Uhr, jeden Mittwoch von 10 bis 13 Uhr, Freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr geöffnet. Kinderbücher gibt es in der Kinderbücherei im Bernhard-von-Haller-Haus am benachbarten… Weiterlesen

WLZ, 21.04.15 – Text wird transparent

Rhoder Künstlerin illustriert Christa Wolfs Kassandra – Vortrag in Bücherei Mit der Sprache Bilder malen: Über die Beziehung zwischen Christa Wolfs Erzählung „Kassandra“ und Bildern Barbara Beisinghoffs referierten Dr. Elke Riemer-Buddecke und Prof. Silke von der Emde in der Christine-Brückner-Bücherei. von Sandra Simshäuser Bad Arolsen. In ihrem Werk hatte die 2011 verstorbene Autorin Christa Wolf „farbige Bilder mit ihrer Sprache“ gemalt, wie die in Bad Arolsen lebende Germanistin und Kunsthistorikerin Dr. Elke Riemer-Buddecke in Auszügen aus ihrem kürzlich veröffentlichten Aufsatz über Beisinghoffs „Kassandra“-Bilder feststellte. Weiterlesen

Buchtipp – Regentonnenvariationen

erschienen in der WLZ am 21.04.2015 Zum ersten Mal in seiner Geschichte wurde der Preis der Leipziger Buchmesse an einen Lyriker verliehen und damit wurde ein scheinbar aus der Mode gekommenes Genre ausgezeichnet. Ist die Poesie zurück als literarisches Schwergewicht? Die Verleihung des Preises an Jan Wagner für seinen Lyrikband « Regentonnenvariationen » ist jedoch weniger eine Sensation, als man zunächst vermuten mag. Jan Wagner ist seit vielen Jahren ein bekannter und erfolgreicher Vertreter der Lyrik. Der 1971 in Hamburg geborene Dichter hat seit seinen ersten Veröffentlichungen ab 1999 Jahr für Jahr Preise und Stipendien erhalten, darunter den Hölderlin-Preis, den Kranichsteiner Literatur-Preis… Weiterlesen

19.04.2015 – Raum für eine Hell-Seherin

Unter dem Titel „Raum für eine Hell-Seherin“ zeigt die Künstlerin Barbara Beisinghoff auf Einladung des Fördervereins Christine-Brückner-Bücherei e.V.  am Sonntag, dem 19. April einen ihrer Bilderzyklen zu Christa Wolfs Erzählung „Kassandra“. Beisinghoff, die seit einigen Jahren in Diemelstadt-Rhoden lebt, hat sich über Jahre hinweg mit Christa Wolfs Erzählung „Kassandra“ auseinandergesetzt und war auch persönlich mit der 2011 verstorbenen Autorin bekannt. Durch ihre außergewöhnliche Technik, die besondere Bearbeitung handgeschöpften Papiers, entstanden elf bezaubernde lichtdurchscheinende Bilder, oft mit integrierten Zitaten, die sich mit der Erzählung bildkünstlerisch auseinandersetzen. Einen einleitenden Überblick über das Werk und die Bedeutung Christa Wolfs gibt Professor Silke von… Weiterlesen

Buchtipp – Der Fluch der bösen Tat

erschienen in der WLZ am 10.03.2015 Peter Scholl-Latour – der Name hat Klang, den Klang von Weitgereistheit und einer langjährigen eindrucksvollen journalistischen Arbeit an den Brennpunkten des Weltgeschehens. In den 60er- und 70er-Jahren des 20.Jahrhunderts verbindet man den Namen Scholl-Latour mit Indochina und Vietnam („Der Tod im Reisfeld“,1979 – sein Bucherfolg aus dieser Zeit), mit Algerien und dem asiatischen Raum des Islam, von wo der Journalist und Publizist im schwarz-weißen Fernsehen seine Reportagen vortrug. Peter Scholl-Latour- der Name klingt auch nach nuschelnder, grantelnder, aber unübertroffen kenntnisreicher Auskunft und weltpolitischer Analyse. Auch in den gerade zurückliegenden Jahren des jungen 21.Jahrhunderts reiste… Weiterlesen

WLZ, 21.02.15 – Lust auf Bücher

Ein Jahr nach Eröffnung der Christine-Brückner-Bücherei im Untergeschoss des Bürgerhauses zieht Büchereileiterin Eva Gröll-Wachenfeld eine positive Zwischenbilanz. Bad Arolsen. „Unser Angebot wird von den Lesern und Leserinnen sehr gut angenommen, wir bekommen viele positive Rückmeldungen über unser Angebot und die schöne Atmosphäre in der Bücherei. Zu jeder Öffnungszeit verzeichnen wir Neuanmeldungen, bis Ende des letzten Jahres haben wir genau 600 Leserausweise ausgegeben, mittlerweile sind es schon 650.“ Der Ausweis kostet einmalig fünf Euro, danach ist die Ausleihe kostenlos. Weiterlesen

Buchtipp – Unterwerfung

erschienen in der WLZ am 10.02.2015 Seit seinem Roman « Elementarteilchen », der in Deutschland sogar verfilmt wurde, gilt Michel Houellebecq als das enfant terrible der französischen Gegenwartsliteratur. Anfang Januar erschien sein neuer Roman  »Soumission », in deutscher Übersetzung « Unterwerfung », der in Frankreich und Deutschland mit ganz unterschiedlichen Reaktionen aufgenommen wurde.Der Roman entwickelt ein Zukunfts-Panorama für Frankreich im Jahre 2022, also in nicht allzuweiter Ferne, aus dem Blickwinkel der Hauptfigur, dem Pariser Literaturprofessor François, dem autobiographische Züge nachgesagt werden. Dieser lehrt an der Pariser Universität Sorbonne III Literaturwissenschaft des 19. Jahrhunderts, sein Spezialgebiet seit Studienbeginn, und hat sich dort mit erreichter Universitätskarriere und… Weiterlesen