Rezension – Die kleinen großen Dinge

Erschienen im Hallo am 26.07.2017, Autor: H. Schaaf

Manchmal sind es die kleinsten Dinge, die die Welt zusammenhalten. In diesem Falle sind die Bienen die Heldinnen des Romans, der uns mit drei Geschichten in drei Zeitepochen führt. Während sich dabei der Biologe und Samenhändler William im England des Jahres 1852 den Kopf zerbricht, wie er die Arbeit der Bienen in einen Bienenstock locken und für sich nutzbar machen könnte, verschwinden die Bienen im Jahr 2007 in Ohio (USA). In China – im Roman im Jahr 2098 – bestäuben Arbeiterinnen Bäume von Hand, denn Bienen gibt es schon lange nicht mehr.
Alle drei Geschichten sind in diesem Roman verwoben über die persönlichen Hoffnungen und Nöte dreier sehr unterschiedlicher Menschen  und dem unsichtbaren Band zwischen der Geschichte der Menschen und der Geschichte der Bienen. Jede Geschichte für sich könnte dabei allein stehen, wohl deswegen sind es auch über 500 Seiten geworden. Umso mehr überrascht, wie es der Autorin gelingt, alle drei am Ende doch zusammenzuführen.

Im Hier und Jetzt scheinen Bienen eher in den Städten zu überleben als in den mit Glyphosat überspritzten landwirtschaftlich genutzten Flächen. In den USA werden Bienen in Lastwagen zum Bestäuben verfrachtet und in China tatsächlich schon Bäume per Hand bestäubt.
So schenkt uns Maja Lunde nicht nur einen ausdrucksstark geschriebenen Roman, sondern stößt uns auch auf eine der drängendsten Fragen unserer Zeit: Wie gehen wir mit unseren natürlichen Lebensgrundlagen und den darauf lebenden, aber auch zu unserem Leben notwendigen Geschöpfen um? Was können wir dazu beitragen, dass diese Erde auch „enkeltauglich“ bleibt.

Maya Lunde

Die Geschichte der Bienen

btb Verlag, 2017 512 Seiten

ISBN-10: 3442756847

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Kommentare sind geschlossen.